Der Weltstricktag – Ein Rückblick

Events, Stricken

Ein Überaschungsbesuch, jede Menge Kaffee, Lehrer spielen und gute Freunde. Ich finde, der Weltstricktag war ein wunderbarer Erfolg.

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Ich war schon von Anfang an zu spät.

Um ganz ehrlich zu sein habe ich ja auch nicht damit gerechnet, dass jemand so super zeitig da ist. Aber natürlich hätte wenigstens ich pünktlich sein sollen. Als ich daher beim Verlassen des Hauses Mamas Nachricht las, war ich wie vor den Kopf gestoßen: „Wie läuft dein Strickevent? Habt ihr schon angefangen?“

Hä?

Ich verneinte, die Veranstaltung hatte noch nicht begonnen. Aber ich war auf meinem Weg dorthin.

Es folgten zehn Minuten Fahrt mit dem Rad, in denen ich mich fragte wie, wann, warum und überhaupt wusste Mama von der Veranstaltung und fragte danach? Sie würde doch nicht, oder… ?

Aber ja, sie würde! Ich kam am Café an und sah Mama sofort. Sie winkente wild.

Was für eine wunderbare Überaschung! Wir hatten uns gar nicht über diesen Tag unterhalten, aber natürlich konnte sie über den Weltstricktag auf meinem Blog nachlesen und dem Facebook Link zu den Veranstaltungsdetails folgen. Spontan hatte sie am Freitag beschlossen, statt alleine den Nachmittag in meinem Heimatdorf zu verbringen während sich Papa auf Arbeit herumtrieb, sondern nach Berlin zu fahren und am Stricken teilzunehmen. Das war der idealste Start in diesen Tag für mich und gleichzeitig hatte ich meinen ersten – wenn nicht gar besten 😉 – Strick-Gefährten.

mama_und_ich

Wir schnackten, wir tranken Kaffee und natürlich strickten wir.

Zunächst wollte ich mein Namensschild beenden, dass ich extra für diesen Tag designed hatte. Aber wie es so ist, kamen Arbeit und soziale Verpflichtungen dazwischen und hielten mich davon ab, das gute Stück vorher zu beenden. Glücklicherweise fehlten nur noch ein paar Reihen. Währenddessen beschäftigte Mama sich mit ihrem Raglan Projekt.

Danach konzentrierte ich mich ganz auf mein Sommershirt. Jetzt, wo ich noch die ganze Woche daran gearbeitet habe, bin ich mit rund 80% fertig. Noch eine weitere Woche und er wird hoffentlich fertig und tragbar sein.

summer_sweater_fast_fertig

Gegen Mittag stieß meine Freundin Rike zu uns. Sie war eigentlich nicht zum Stricken gekommen, sondern für die Gesellschaft. „Schuld“ daran war vor allem ihr 4-jähriger, dem ich vor einigen Jahren einmal eine Decke gehäkelt hatte. Wie die Zeit vergeht! Ruhe zum Stricken war daher für sie eher unwahrscheinlich. So genossen wir einfach ihre Anwesenheit während wir ihrem Jungen in der Sonne beim Seifenblasen machen zusahen.

Es war tatsächlich ein wahnsinnig warmer Tag! Nachdem eine andere Freundin dazu kam, entschieden wir uns ins Innere des Cafés zu ziehen und uns ein wenig Abkühlung zu verschaffen.

Dann passierte es. Neue Leute kamen hinzu. Leute, die ich noch nicht kannte. Darauf hatte ich gewartet und gehofft, heraus zu finden, wer noch so sich mit Stricken beschäftigt, neue Bekanntschaften zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen.

Doch nein! Wir erfuhren: Sie wussten noch gar nicht, wie man strickt. Doch das ist ja kein Problem für uns, nicht wahr?

Mama und ich holten unsere extra Nadeln und Wolle hervor und zeigten diesen Neulingen ein wenig vom Spaß. Ihr wisst schon, die einfachen Teile des Ganzen: Maschenanschlag und rechte Maschen. Die ersten Schritte des Spiels. Mein Lieblingsmoment kam, als ich gerade den Maschenanschlag durch hatte und meinte: Jetzt kommt es zum eigentlichen Stricken.

„Wie? Das war es noch gar nicht?“

Es hat so viel Spaß gemacht und danke euch allen für die Geduld! Ich habe festgestellt, dass ich vielleicht doch nicht ganz so schlecht im Lehren bin, wie ich immer dachte. Puh. Was für eine Erleichterung.

stricken_lernen_zum_wwkip

Danach wurde es ruhiger. Mama und ich waren wieder die einzigen Zwei. Wir beobachteten, wie der Regen zunahm und setzten uns näher an die geöffneten Seitenflügel. Der Nachmittag gab uns endlich ein wenig Abkühlung nach diesem schwülen Tag.

Schließlich kam mein Lieblingsspanier hinzu um uns abzuholen. Aber vorher musste auch er durch ein paar Reihen Stricken hindurch und dies lernen. Er wollte es ja ohnehin probieren, warum also nicht heute.

Wir verließen das Café gegen fünf, kaputt, glücklich, zufrieden.

Ich wusste nicht, wir der Tag laufen würde, ich hatte ja noch nie so etwas organisiert. Am Anfang machte ich mir tatsächlich Sorgen, dass ich für sieben Stunden allein im Café sitzen und viel zu viel Kaffee konsumieren würde. Daher möchte ich mich herzlichst bei allen bedanken, die hinzu gestoßen oder der Veranstaltung gefolgt sind bzw. sehr nette Kommentare hinterlassen haben. Und vielen Dank an das Café Räubertochter, die unsere Gastgeber waren (und eine unglaublich leckere Spinat-Quiche machen! Wow!). Und vor allem: Danke Mama für deinen spontanen Besuch in Berlin, du hast den Tag zu wirklich unvergesslich gemacht.

Ich hoffe, ihr hattet alle genauso viel Spaß wie ich.

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