Im Freien stricken und andere Geständnisse

Sonstiges, Stricken

Als ich jünger war, fand ich alles peinlich, was in der Öffentlichkeit gemacht habe. Angefangen beim Lesen von Mangas (Eine 15-jährige liest Sailor Moon, was würden die Leute sagen!), über alleine Spazieren gehen, geschweige denn zu sagen, dass ich mit meinen Eltern zum Wandern und nicht an den Strand fahre, bis hin zu meiner Leidenschaft

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Als ich jünger war, fand ich alles peinlich, was in der Öffentlichkeit gemacht habe. Angefangen beim Lesen von Mangas (Eine 15-jährige liest Sailor Moon, was würden die Leute sagen!), über alleine Spazieren gehen, geschweige denn zu sagen, dass ich mit meinen Eltern zum Wandern und nicht an den Strand fahre, bis hin zu meiner Leidenschaft für Dinosaurier, zu denen natürlich auch meine Plastik-Dino-Sammlung gehörte.

Wenn mir damals jemand erzählt hätte, dass ich einmal im Park sitzen könnte, zum Stricken, hätte ich ihn für verrückt erklärt.

Aber, Gott sei Dank, wird man ja älter, erwachsener, verlässt sein kleinstädtisches Denken und manchmal interessiert es einen auch einfach nicht mehr, was die Leute über einen Denken. Ich muss zugeben, meine sechs Jahre hier in Berlin haben mir dabei sehr geholfen. Heute lese ich voller Stolz meine Mangas, schaue Sailor Moon, wann immer es mir lieb ist, gehe im Urlaub selbst Wandern, da mich zwei Wochen Strand einfach langweilen, präsentiere jedem der es hören oder nicht hören möchte meine Dinosaurier und – wie sollte es anders sein! – stricke in meiner Mittagspause im Park. 😀

Nun bin ich ja aber auch nicht alleine mit diesem Trend. Seit ein paar Jahren schon sehe ich immer mehr Leute in S- und U-Bahn zur Stricknadel greifen. Und auch ich nehme diese inzwischen überall hin mit. Nur im Kino ist es manchmal aufgrund der großen Dunkelheit etwas schwieriger, aber bei einfachen Mustern ist das alles machbar.

Bus in Mexiko

Daher war ich natürlich auch in Mexiko nicht faul, meine Stricksachen überall herauszukramen. Sei es nun am Strand, im Bus, vom Flugzeug habe ich euch ja schon berichtet, im Hostel oder beim Zuschauen der Fische, wie sie deine lose Haut vom Fuß kauen während diese im Wasser einer Cenote hängen.

Tatsächlich bekomme ich auch durchweg positive Reaktionen auf meine Aktivitäten. Von der einen Seite höre ich, dass viele Stricken auch schon hin und wieder versucht und aufgegeben haben, aber es gerne noch einmal probieren würden. Die andere Seite  versucht herauszufinden, woher ich diese Stricknadeln aus Holz habe während ich in gebrochenen Spanisch erkläre, dass diese aus Deutschland (Alemania!) und viel besser als die metallenen sind (mucho mejor!), da der Faden weniger von der Nadel rutscht.

Wie geht es euch, gerade unter den jungen Menschen? Strickt ihr überall? Oder seid ihr schon in so einer großen DIY-Gemeinde, dass sich ohnehin keiner daran stört?

3 Responses to “Im Freien stricken und andere Geständnisse”

  1. Mein Bekenntnis zum Geektum - Alpaka Me! - Alpaka Me!

    […] Ich denke, inzwischen lebe ich mein Geektum. Also, nicht nur, dass Programmieren mein Beruf ist, aber ich verstecke auch nicht mehr meine anderen Leidenschaften. (Im Gegensatz zu früher.) […]

  2. Madame Flamusse

    yo je nach Tagesverfassung…übe noch..hab gedacht man könnte da wirklich mehr Gruppenveranstaltung draus machen, wäre schön 😉

    • Julia

      Gruppenveranstaltungen finde ich allerdings auch Klasse! Gerade so etwas wie den ‚Knit in public day“.
      Aber auch wenn ich die Einzige bin, die in der Gruppe strickt, z.B. bei einem Picknick mit Freunden, stört mich das nicht weiter.

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